Defens wins championships

Offens wins games, defense wins championships. Eine alte Weisheit. Der FCI möchte zwar nicht die Meisterschaft gewinnen, aber am Saisonende möchte man über beiden Strichen im Keller liegen. Aktuell krankt es nur in beiden Abteilungen gewaltig. Die Schanzer laufen ständig Rückständen hinterher und kassieren auswärts regelmäßig massig Gegentore: 3:0 in Dresden, 6:1 in Darmstadt, 4:1 in St. Pauli.

Vor allem gegen St. Pauli war eins auffällig: die Abstände. Die Abstände vor allem wenn die offensiven Spieler pressen, werden zu groß. Die anderen Ketten (Mittelfeld, Abwehr) rücken nicht nach. Das gilt sowohl bei der Vorwärts, als auch bei der Rückwärtsbewegung. Das Ergebnis: jede Menge Raum. Und solche Räume sind ideal für schnelle und ballsichere Teams wie St. Pauli. Dem FCI wurde am Millerntor gnadenlos aufgezeigt, dass dringend an der Abstimmung gearbeitet werden muss. Und vor allem bei Flanken steht die Abwehr blank. Schon gegen Darmstadt und Bremen war auffällig, wie mühelos die Offensivspieler der Gegner in Ruhe flanken dürfen. Das vorne der Offensivmotor stottert ist da noch verkraftbar. Denn für den FCI muss nun eine Divise gelten: hinten den Laden dicht halten.

Und auch gegen St. Pauli fielen da einige Personalien auf. Christian Gebauer konnte sich bisher nicht in den Vordergrund spielen, sondern enttäuschte auch gegen St. Pauli. Andreas Poulsen gab ein starkes Debüt (den Umständen entsprechend). Und auf der Doppelsechs sollte man darüber nachdenken noch defensiver zu agieren. Hier wäre ein Block mit Rico Preißinger und Denis Linsmayer vielleicht eine Überlegung wert. Beides Spieler die vor keinem Zweikampf zurückscheuen. Für Merlin Röhl muss dann ein Platz gefunden werden. Er könnte aber dann die offene Planstelle von Gebauer besetzen.

Und jetzt bitte Leser:innen werdet ihr euch denken, was schreibt der Mann da. Aber Stefan Kutschke fehlt. Richtig gelesen, ich als großer Kutschke-Skeptiker schreibe das. Denn Kutschkes Laufpensum und seine Leidenschaft fehlen. Er ging immer als Kampfsau voran, scheute keinen Zweikampf und setzte mit einem dreckigen Foul auch mal ein Zeichen. Genau jene Dreckigkeit fehlt aktuell auch. Die Defensive war am Millerntor eher Begleitpersonal als wirklicher Gegner. Und das ist viel zu wenig!

Gegen St. Pauli verpuffte in der Innenverteidigung dagegen der leistungsgerechte Wechsel von Roberto Pätzold. Schröck ersetzte Antonitsch. Nur verbessert hat sich leider nichts. Und im ersten Durchgang rettete der überragend parierende Fabijan Buntic den FCI vor einer vermeintlichem 4:0-Rückstand.

Alle Bilder: Roland Geier.

Die Frage die sich grundsätzlich stellt ist, ob das Attacke-Gegenpressing-Spiel von Roberto Pätzold nicht eine Reform benötigt. Der FCI sollte mehr auf Ballbesitz und Offensivspiel aus einer sicheren Defensive setzen. Die Defensive muss dringend stabilisiert werden, um für mehr Ruhe und Sicherheit zu sorgen. Wer Erfolgserlebnisse feiert, spielt besser und freier.

War der FCI schon mal schlechter? Jein. Nach sieben Spielen standen bereits zweimal nur vier Punkte in der 2. Liga zu Buche. Nämlich 2013/2014 und 2010/2011. In beiden Saisons blieb der FCI drin. Nur in der zweiten Bundesliga-Saison war der FCI schlechter. Hier hatte der FCI nach sieben Spielen lediglich einen Zähler gesammelt und stieg am Ende ab. Die Tordifferenz dagegen ist „historisch“ schlecht. 2011/2012 wies der FCI eine Tordifferenz von -9 auf, in dieser Saison liegt die Differenz bei -10.

Was heißt das für Düsseldorf am Samstag? Der FCI muss lernen. Dringend und schnell. Die Probleme sind offensichtlich. Nun obliegt es Trainer und Mannschaft die richtigen Schlüsse zu ziehen.

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