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Und nun zu den Ex-Schanzern

Und nun zu den Ex-Schanzern mit teilweise sehr erfreulichen, aber auch nicht so schönen Nachrichten.

Dennis Eckert Ayensa, kickt beim belgischen Erstligisten Union Saint-Gilloise. Das Team traf in der vergangenen Europa-League-Saison in der Ko-Runde auf Union Berlin (und gewann) und auf Bayer 04 Leverkusen. Der Klub wurde punktgleich mit Antwerpen Vize-Meister. Ayensa lief in zwölf Partien auf und erzielte dabei zwei Tore.

Ebenfalls in Belgien heuerte Fatih Kaya an. Mit St. Truiden wurde er Zwölfter. Er lief in 15 Spielen auf und erzielte kein Tor.

Fabijan Buntic zog es auf die iberische Halbinsel. Beim portugiesischen Klub Vizela war er Stamm-Torwart und wurde in der Liga Elfter.

Ilmari Niskanen heuerte bei Dundee United an. Doch am Ende ging es für den schnellen Finnen in die 2. Liga Schottlands.

Thomas Keller darf sich Zweitliga-Meister nennen. Der 1. FC Heidenheim heimste in einem Herzschlagfinale den Aufstieg und die Meisterschaft ein. Doch für Keller lief es auf der Ostalb nicht rund. Er kam in der Saison auf sieben Einwechslungen. Immerhin blieb Keller kartenlos. In der 1. Bundesliga wird es wahrscheinlich nicht leichter für den 23-jährigen.

Filip Bilbija zog es in den Norden zum HSV. Unter Tim Walter wurde Bilbija 13-mal eingewechselt und erzielte dabei ein Tor. Da angeblich die Entlassung von Tim Walter im Raum steht, könnte er unter einem neuen Trainer eine neue Chance bekommen.

Merlin Röhl wechselte ins Breisgau. Bei Freiburg spielte er insgesamt 16-mal für Freiburg II in der 3. Liga. Dort erzielte er zwei Tore und steuerte drei Vorlagen bei. In der Bundesliga wurde Röhl dreimal eingewechselt. Er konnte hier ein Tor vorbereiten. In der Europa League fieberten alle mit Merlin mit, da er u. a. beim Achtelfinal-Spiel gegen Juventus Turin im Kader stand. Doch leider hob der 4. Offizielle weder in Freiburg noch in Turin die Anzeige mit der Nummer „34“ hoch.

Mit 31 erlebt Pascal Groß nun seine große Blüte seiner Karriere. Groß seit 2017 bei Brighton & Hove Albion verlängerte seinen Vertrag bis Juni 2025. Auch diese Saison war er Mister Zuverlässig mit 37 Einsätzen und neun Toren in der Premier League.  Im Halbfinale spielte Brighton im Wembley-Stadion um den Einzug ins FA-Cup-Finale. Dort scheiterte das Team im Elfmeterschießen an Manchester United. Der Lohn einer herausragenden Saison und einer stetigen Entwicklung ist, dass BHA kommende Saison in der Europa League spielt. Damit ist auch unser ehemaliger Leader zum ersten Mal auf europäisches Parkett zu sehen. Weiterhin wird „Pasce“ leider vom Bundestrainer Hansi Flick konsequent ignoriert. Für die Länderspiele im Juni schaffte es Groß wieder nicht in den Kader. Völlig unverständlich.  

Lukas Schellenberg, heuerte im Januar 2022 bei Rot-Weiß Erfurt an und kam in der Regionalliga Nordost auf drei Spiele.

Canaggia Elva durfte bei Erfurtinsgesamt zehnmal auflaufen.

Frederic Ananou kam bei Hansa Rostock in 20 Partien auf Einsätze in der 2. Bundesliga. Sein Vertrag läuft aus.

Danny da Costa lief in der vergangenen Spielzeit 23-mal für den 1. FSV Mainz 05 auf. Beim Meisterfinale in Dortmund war er nicht im Kader.

Olympia-Silber-Medaillien-Gewinner Max Christiansen absolvierte vergangene Saison bei Greuther Fürth 31 Spiele. Sein Vertrag läuft im Sommer aus.

Olympia-Silber-Medaillien-Gewinner Robert Bauer ist Teamkollege von Fatih Kaya bei St. Truiden und absoliverte vergangene Saison 24 Spiele.

Bilder: Roland Geier, weitere Quellen: Instragram und Twitter.

Pokal-Pleite: Das Spiegelbild einer Saison

210.000 Euro hätte die Teilnahme an der 1. Hauptrunde des DFB-Pokal gebracht. Plus die Hälfte der Ticketerlöse. Wenn ein Zweitligist oder Bundesligist im Sportpark gastiert hätte, eine weitere stattliche Summe. Geld, das der FCI durchaus gebraucht hätte.

Doch am Samstag-Abend verpasste der FC Ingolstadt 04 zum ersten Mal seit 16 Jahren die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals! Nachdem die Mannschaft von Michael Köllner in Illertissen eine bodenlose Leistung gegen den Regionalliga-Neunten FV Illertissen zeigte. Hätten die Vöhlinstädter einen Hauch mehr Kaltschnäuzigkeit gezeigt und Marius Funk nicht so einen guten Tag gehabt, hätte die Partie bereits nach 90 Minuten 3:0 für Illertissen stehen können.

Keiner der Profis grätschte mal um ein Zeichen zu setzen. So nachdem Motto: „Nett, Freund der Sonne. Aber das war das letzte Mal heute, das du versuchst an mir vorbeizukommen.“

Was fehlte, waren wie so oft die Grundlagen um erfolgreich Fußball zu spielen. Die Schanzer versuchten mit Langholz Illertissen in Bredouille zu bringen. Doch Illertissen war schlauer und ließ alleine in den ersten 20 Minuten den FCI dreimal ins Abseits laufen. Wenn das Team dann mal vor dem Sechszehner stand, wurde nochmal gepasst statt geschossen. Und die Flanken von Franke gingen oftmals wieder ins Nirwana. Illertissen dagegen war ab der 18. Minute im Spiel. Dann folgten reihenweise Eckstoß-Paraden.

Hob sich seine beste Saisonleistung für das Pokalfinale auf: Marius Funk. Am Ende half es aber nichts. Bilder: Roland Geier

Im Mittelfeld ließ der FCI Illertissen gewähren. Keiner der Profis grätschte mal um ein Zeichen zu setzen. So nachdem Motto: „Nett, Freund der Sonne. Aber das war das letzte Mal heute, das du versuchst an mir vorbeizukommen.“ Es war von vorne bis hinten ein blutleerer Auftritt.

Das drum herum dagegen war sehr cool. Wurst- und Steaksemmeln, Getränke zu erschwinglichen Preisen, Sportheim mit Terrasse. Amateurfußball vom Feinsten. Einzig der Rasenmäher-Roboter der den Spielball auf den Platz fuhr war mega unnötig. Aber das hat sich auf der BFV mit seinem Partner einfallen lassen. Vielleicht sollte ich mir öfters so eine „Kur“ bei den Amateuren gönnen.

Alles zwischen Minute 1 und 90 war dagegen einfach nur Mist was unsere Mannschaft auf den Platz brachte.

Die Mannschaft hat nicht umsonst so eine Saison gespielt. Ich hatte schon phasenweise in dieser Saison das Gefühl, dass es uns erwischt diese Saison.“

Schon vor dem Spiel spielte ich Orakel und war mir sicher: wenn es ins Elfmeterschießen geht, verlieren wir. Die Elfmeterschießen-Bilanz des FCI ist bekanntermaßen ziemlich beschissen. Gegen Eichstätt gewann man zwar. Aber die Jahre davor hat man ein regelrechtes Elfmeterschießen-Trauma gezüchtet. Niederlagen gegen Saarbrücken, Offenbach und Frankfurt. Im Totopokal verlor man Elfmeterschießen gegen Thannhausen, Nördlingen, Schweinfurt und 1860. Jetzt also das nächste.

Illertissen dagegen sicherte sich den Sieg im Elfmeterschießen und schielt im August auf einen „großen“ Gegner. Während der FCI an diesem Wochenende spielfrei hat. Dieses Spiel passt wunderbar in die ganze Saison. Michael Köllner versuchte nachdem Spiel die Niederlage irgendwie zu erklären. „Wir können froh sein, dass wir einige gute Spiele in der Liga hinbekommen haben. Wir konnten keinen Klassenunterschied herstellen und hatten keine Kaltschnäuzigkeit“, so Köllner.“ Der zweite Teil seiner Analyse fällt krachend für die Spieler aus: „Das Bild heute erstaunt mich nicht. Die Mannschaft hat nicht umsonst so eine Saison gespielt. Ich hatte schon phasenweise in dieser Saison das Gefühl, dass es uns erwischt diese Saison.“

Die ersten Abgänge sind schon „beschlossen.“ Die Verträge von Denis Linsmayer, Dominik Franke, Rico Preißinger, Jalen Hawkins und Valmir Sulejmani werden nicht verlängert. Der Wechsel von Justin Butler zu Borussia Dortmund II wurde bereits vor einigen Wochen kommuniziert. Tim Civeja kehrt zu seinen Heimatverein zurück.

Ich bin mir sicher, dass noch weitere Abgänge folgen werden. Um kommende Saison wieder eine MANNSCHAFT mit Grundtugenden auf den Platz bringen zu können, wird das feine Sieb nicht reichen. Es muss schon das Große her.

Endlich ist diese Saison vorbei! Mal sehen welche Geschichten die Neue parat halten wird.

Endlich ist es vorbei. Ein Blick auf die Personalien der Saison

Der letzte Abpfiff in der 3. Liga ist endlich ertönt. Der FCI beendet die Saison gesichert in Liga 3, nachdem man zeitweise der Regionalliga schon tief in die Augen schauen konnte. Zweifelsohne ist die Saison eine Grusel-Saison, die mal wieder alles Drama für eine typische FCI-Saison bereithielt: Trainerwechsel, Sportdirektor weg. Alles wie immer. Darüber hinaus gibt es noch ein paar Fokus-Personalien auf die ich schauen möchte:

Malte Metzelder

Nachdem Florian Zehe seinen Hut nehmen musste, durfte Metzelder bleiben und übernahm die komplette sportliche Verantwortung beim FCI. Der Kader der nun vergangenen Saison war also sein Kader. Auch die Verpflichtung von Guerino Capretti war unter anderem seine Entscheidung. Zu viel um an ihm festzuhalten. Metzelder zog die Konsequenzen und bat am 17. März um Vertragsauflösung.

Markus Ponath

Die Torwart-Position bleibt seit den Abgängen von Ramazan Öczan und Fabijan Buntic eine Position die für Kontroversen sorgt. Nachdem Marius Funk sich verletzte, durfte Markus Ponath – Funk vertreten. Er tat dies mit jugendlicher Unbekümmertheit und toller Souveränität. Funk dagegen patzte häufiger, wirkte unsicher und konnte sich erst zum Ende der Saison endlich stabilisieren. Funk wurde damals von Fürth nach Ingolstadt gelockt, mit dem Versprechen die Nummer eins zu sein. Die Nummer eins blieb er. Ob Michael Köllner in der neuen Saison einen offenen Kampf um die Nummer eins aufruft, bleibt abzuwarten. Funk hat sich zwar verbessert. Aber Ponath bleibt aber der Favorit der Fans.

Tobias Bech

13 Tore in 35 Spielen, trotz Durchhänger in der Hin- und Rückrunde. Tobias Bech hat bewiesen, dass aus ihm ein richtig Großer werden kann. Technisch stark, schnell und willensstark präsentierte sich der Däne bei uns. Wenn das Offensivspiel des FCI in der kommenden Saison strukturierter wird ihm das vielleicht zu noch mehr Toren verhelfen. Natürlich wird der Däne nun wahrscheinlich auf einigen Einkaufszetteln der Konkurrenz auftauchen. Der FCI muss alles daransetzen Bech zu halten.

Rüdiger Rehm & Guerino Capretti

Rüdiger Rehm begleitete den FCI mit in die 3. Liga. Dieses Konzept fuhr man bereits mit Maik Walpurgis. Hexer Maik musste die Koffer aber schon deutlich früher packen. Mit Rüdiger Rehm spielte die Mannschaft einen ganz vernünftigen Fußball. Doch die fehlende Konstanz und die eklatante Standardschwäche sowohl offensiv, als auch defensiv vermag Rehm nicht abzustellen. Der Tabellenplatz zur Winterpause blendete wohl die sportlichen Verantwortlichen die mit Rehm in die Restrunde ging. Doch nachdem einem katastrophalen Start und fehlender Verpflichtungen, musste Rehm den Hut nehmen. Die Hinrunde bei der das Team mit Glück vielleicht den oder anderen Punkt zu viel holte, rette letztlich uns den Arsch im Abstiegskampf.

Guerino Capretti kam mit der Referenz den SC Verl souverän in die 3. Liga geführt zu haben und dort offensiven Fußball spielen zu lassen. Offensiven Fußball wollte Capretti auch mit den FCI-Jungs spielen. Nur dumm, dass das Team eigentlich massive Schwierigkeiten in der Defensive hatte. Und für schnellen Offensivspielfußball grundsätzlich im Angriff und im Mittelfeld die Spieler fehlen. 10 Spiele, ein Sieg und ein Interview bei denen er den Fans das Urteilsvermögen absprach reichten um dieses Kapitel zu beenden. Der Gipfel des Ganzen war die Anti-Leistung der Schanzer gegen 1860 München! Capretti geht damit als zweitschlechtester Trainer in die FCI-Geschichte ein. Nur Andre Schubert war mit 0,33 Punkten pro Spiel noch schlechter.

Michael Köllner

1860 München, 1. FC Nürnberg und weit über zehn Jahre Erfahrung in der Jugendarbeit. Also Köllner kennt Chaos-Klubs und hat Erfahrung mit Jugendspielern. Wenn das nicht mal ein Match ist. Köllner weiß auf was er sich eingelassen hat. In Ingolstadt findet ihr jedenfalls das ruhigste Umfeld von all seinen Stationen vor. Köllner ist sympathisch, klar und direkt. Er hat klare Vorstellungen wie er Fußball spielen will und hat das aus dem vergebenen Team noch das beste rausgeholt. Ich mag ihn und hab Hoffnung, das mit ihm etwas vorwärts geht. Aber mein innerer Trigger sagt schon wieder: Obacht gem, beim FCI sind schon ganz andere Trainer geflogen.

Pascal Testroet

Für die 700.000 Euro lacht sich der SV Sandhausen sicher heute noch ins Fäustchen. In 34 Spielen traf Testreot zehnmal. Das ist für einen FCI-Stürmer durchaus eine gute Bilanz. Bei Sandhausen traf er in 27 Spielen zehnmal. Doch irgendwie hatte man das Gefühl es passt nicht. Testroet kam auch nie richtig in den erhofften Flow. Machte Tore nicht, die welche sein müssten. In der Zeit war er unter Köllner außer Gefecht mit einer Wadenverletzung.

Verletzte ohne Ende

Ich habe nicht gezählt. Aber in der zweiten Saison in Folge hat der FCI maßig Muskelverletzungen. Das sollte reichen um die Sportlichen Verantwortlichen dazu zu bringen, in der Medizinischen Abteilung personelle Wechsel vorzunehmen.

Noch 5 Spiele – bringen wir diese Gruselsaison einfach zu Ende.

Noch fünf Spiele und dann ist es endlich vorbei. Der Klubfußball biegt in die Zielgerade. Dortmund hat gerade die Tabellenführung in der 1. Bundesliga übernommen, in der Champions League wartet das Euroderby FC Internazionale vs. Milan auf uns und die Schanzer krebsen in der Liga vor sich hin.


Sieben Punkte Vorsprung hat der FCI auf den ersten Abstiegsrang. Das was den FCI vor dem Abstieg in die Regionalliga Bayern wohl retten wird, ist das die letzten vier Mannschaften so schlecht sind, das sie keinen großen Druck mehr auf die Teams darüber ausüben können. Und vier – sechs Punkte wird der FCI wohl noch holen.


Ausgelassen hat der FCI in dieser Saison mal wieder nichts. Mit Rüdiger Rehm stand der FCI zur Winterpause auf Platz vier. Die Aufstiegsplätze waren in Sichtweite. Danach begann der gnadenlose Absturz. Guerino Capretti war restlos überfordert. Bürderte er doch dem Team einen offensiven Spielstil auf (hat in Verl gut funktioniert) um dann festzustellen, dass es bei der Mannschaft an den absoluten Grundlagen fehlt. Eigene Standards gefährlich verwerten, Standards des Gegners verteidigen, Offensivspiel aufbauen. Nach seiner Aussage, die Fans urteilen viel zu emotional, war Capretti unten durch. Und bald vom Hof. Es übernahm Michael Köllner. Der symphatische Oberpfälzer versucht auch in seiner Außenkommunikation den FCI wieder ins Positive Licht zu rücken. Er möchte den Leuten Lust auf die neue Saison machen. Diese Lust zu entfachen wird diese Saison wohl kaum noch gelingen. Nach einem Sieg gegen Meppen, folgten wieder zwei Pleiten und maßig Standardgegentore. Michael Köllner muss mit dem Kader seines Vorvorgängers arbeiten. Er wird versuchen das beste irgendwie noch herauszupressen.


Die Divise ist klar, die Saison mit Würde zu Ende zu bringen. Über dem Strich und dann sich auf die neue Runde vorzubereiten. Aufstiegsambitionen hat der FCI aus der Natur heraus. Aber ganz ehrlich? Ist mir völlig egal. Ich will endlich wieder mal eine normale Saison. Ohne Trainerwechsel und ohne Sportdirektor-Wechsel. Ich will eine Mannschaft die Lust macht, ins Stadion zu gehen oder den Fernseher einzuschalten. Eine Mannschaft die sich in jeden Zweikampf reinwirft, eine drohende Flanke mal abgrätscht, junge Spieler die ihr letztes Hemd auf dem Platz lassen.


Und ich hätte bitte schön auch eine professionellere Kommunikation. Und vor allem mehr Konsequenz beim eigenen Handeln. Die Schanzer flogen dieses Jahr einige Male zu Auswärtsspielen. Und mit Schanzengeber hat der Verein eine große Kampagne, die auf Nachhaltigkeit, Ökologie und sozialer Verantwortung in der Region fußt. Nur mit Inlandsflügen torpediert man genau solche tollen Aktionen. Sie sorgen dafür, dass man diese Kampagne nicht richtig Ernst nehmen kann, obwohl sie einen stolz machen sollte. Die 1. Mannschaft ist nun mal das Gesicht des Klubs. Wird geflogen ist die positive Besetzung des Images die angestrebt wird beim Teufel.


Noch 5 Wochen und ein Bayerisches Pokalfinale. Bringen wir die Saison, irgendwie, gesichert über die Runden. Und dann erstmal: durchatmen.

Wer ist hier unprofessionell?

Man muss es schon in aller Deutlichkeit sagen. Mehr Benzin ins Feuer kann man wohl kaum gießen, als Guerino Capretti bei Magenta Sport nachdem Spiel. Die Fans beurteilen die Leistung der Mannschaft gegen Freiburg zu emotional und nicht sachlich, professionell. Sachlich und professionell gesehen hat das Team mit 1:0 verloren. Warum? Weil vorne gar nichts ging und hinten die Mannschaft, seit Wochen bei Standards Tor um Tor kassiert. Freiburgs Torschütze Robert Wagner sagte nachdem Spiel bei Magenta Sport, der Trainer habe das Team auf die Standardschwäche der Schanzer hingewiesen. Trainiert wurden Standards, das Tor fiel nach einem Standard.

Die Mannschaft hat gekämpft und sich in jeden Zweikampf geworfen. Aber seit Wochen gibt das Team ein trostloses Bild ab. Vorne nichts los, hinten löchrig. Natürlich ist aktuell der Kader vom Verletzungspech gebeutelt. Fast jede Woche muss sich die Abwehr neu formieren. Doch alleine das erklärt nicht die aktuelle Misere.

Mit vier Punkten aus sieben Spielen ist der FCI die drittschlechteste Rückrunden-Mannschaft. Die Tordifferenz von 8:16 spricht dabei Bände. Gegen Osnabrück kassierte man vier Tore, gegen Saarbrücken drei und gegen Wiesbaden ebenfalls vier. 

Capretti muss dabei mit einem Kader arbeiten, der ihm hingestellt wurde, ohne selbst Einfluss zu nehmen. Rüdiger Rehm musste zum Ende des Transferfensters den Hut nehmen. Eine törrichte Entscheidung. Denn nachsteuern konnte der Klub damit nicht mehr groß auf dem Transfermarkt. Capretti steht von der Grundvoraussetzung her, für einen offensiven Fußball. Doch jetzt sind die Soft Skills: hinten die Abwehr dicht bringen, Stabilität gewinnen, gefragt. Dietmar Beiersdorfer verwies im Interview mit dem Schanzer Zeitspiel zurecht darauf: „dass man doch froh sein sollte ein junges Trainertalent verpflichtet zu haben“, doch Capretti wurde unter schlechten Grundvoraussetzungen an die Donau gebracht. Die Zeche wird jetzt gezahlt.

 

Capretti hat durch seine unreflektierten im Interview mit Magenta Sport jeden Kredit verspielt. Im Fokus steht aber Malte Metzelder. Der Manager hat seinen zweiten Kader für den FCI geplant. Und auch der zweite Kader entspricht nicht der Qualität, die nötig ist um die Saisonziele zu erreichen. Die Mannschaft befindet sich tabellarisch im freien Fall. Die nächsten Gegner sind Teams die jetzt neue Aufstiegsambitionen haben: Waldhof Mannheim und Dynamo Dresden. Diese Gegner wären eigentlich der Gradmesser für die Schanzer gewesen. Doch für den FCI geht es jetzt darum nicht tiefer in den Keller zu segeln. Nach hinten absichern. Wenn man sich den Kader und die Aussagen nachdem Spiel von Capretti anschaut, ist die Frage: Wer ist hier unprofessionell?

 

Strategisch sollte sich der Aufsichtsrat und die Geschäftsführung tief in die Augen schauen. Wohin will der Klub in der kommenden Saison? Peter Jackwerth machte schon mehrfach klar, eine zweite Saison in der 3. Liga kann sich der Verein noch leisten, danach wird es finanziell eng. Doch ob der Klub überhaupt einen Plan hat darf im Moment stark bezweifelt werden. Geschäftsführer Dietmar Beiersdorfer vermied im Interview mit dem Schanzer Zeitspiel klare Aussagen. Es wollte sich oftmals nicht wirklich festlegen. Sondern versuchte auf noch ausstehende interne Prozesse zu verweisen. Angesichts der aktuellen Lage, aus seiner persönlichen Sicht eine durchaus nachvollziehbare Strategie. Aber es ist eben auch genau das was dem Klub fehlt: eine Strategie, ein Plan, eine Aussicht.

Der FCI sollte sich jetzt darauf fokussieren über dem Strich zu bleiben und den Blick irgendwie schon auf die kommende Drittliga-Spielzeit zu lenken. Mit einem Manager, der in der Lage ist, einen schlagfertigen Kader mit dem besten aus beiden Welten zu schmieden: junge entwicklungsfähige und erfahrene Spieler.

Aber vielleicht sollten das andere beurteilen, die professioneller sind als ich.