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Wer ist hier unprofessionell?

Man muss es schon in aller Deutlichkeit sagen. Mehr Benzin ins Feuer kann man wohl kaum gießen, als Guerino Capretti bei Magenta Sport nachdem Spiel. Die Fans beurteilen die Leistung der Mannschaft gegen Freiburg zu emotional und nicht sachlich, professionell. Sachlich und professionell gesehen hat das Team mit 1:0 verloren. Warum? Weil vorne gar nichts ging und hinten die Mannschaft, seit Wochen bei Standards Tor um Tor kassiert. Freiburgs Torschütze Robert Wagner sagte nachdem Spiel bei Magenta Sport, der Trainer habe das Team auf die Standardschwäche der Schanzer hingewiesen. Trainiert wurden Standards, das Tor fiel nach einem Standard.

Die Mannschaft hat gekämpft und sich in jeden Zweikampf geworfen. Aber seit Wochen gibt das Team ein trostloses Bild ab. Vorne nichts los, hinten löchrig. Natürlich ist aktuell der Kader vom Verletzungspech gebeutelt. Fast jede Woche muss sich die Abwehr neu formieren. Doch alleine das erklärt nicht die aktuelle Misere.

Mit vier Punkten aus sieben Spielen ist der FCI die drittschlechteste Rückrunden-Mannschaft. Die Tordifferenz von 8:16 spricht dabei Bände. Gegen Osnabrück kassierte man vier Tore, gegen Saarbrücken drei und gegen Wiesbaden ebenfalls vier. 

Capretti muss dabei mit einem Kader arbeiten, der ihm hingestellt wurde, ohne selbst Einfluss zu nehmen. Rüdiger Rehm musste zum Ende des Transferfensters den Hut nehmen. Eine törrichte Entscheidung. Denn nachsteuern konnte der Klub damit nicht mehr groß auf dem Transfermarkt. Capretti steht von der Grundvoraussetzung her, für einen offensiven Fußball. Doch jetzt sind die Soft Skills: hinten die Abwehr dicht bringen, Stabilität gewinnen, gefragt. Dietmar Beiersdorfer verwies im Interview mit dem Schanzer Zeitspiel zurecht darauf: „dass man doch froh sein sollte ein junges Trainertalent verpflichtet zu haben“, doch Capretti wurde unter schlechten Grundvoraussetzungen an die Donau gebracht. Die Zeche wird jetzt gezahlt.

 

Capretti hat durch seine unreflektierten im Interview mit Magenta Sport jeden Kredit verspielt. Im Fokus steht aber Malte Metzelder. Der Manager hat seinen zweiten Kader für den FCI geplant. Und auch der zweite Kader entspricht nicht der Qualität, die nötig ist um die Saisonziele zu erreichen. Die Mannschaft befindet sich tabellarisch im freien Fall. Die nächsten Gegner sind Teams die jetzt neue Aufstiegsambitionen haben: Waldhof Mannheim und Dynamo Dresden. Diese Gegner wären eigentlich der Gradmesser für die Schanzer gewesen. Doch für den FCI geht es jetzt darum nicht tiefer in den Keller zu segeln. Nach hinten absichern. Wenn man sich den Kader und die Aussagen nachdem Spiel von Capretti anschaut, ist die Frage: Wer ist hier unprofessionell?

 

Strategisch sollte sich der Aufsichtsrat und die Geschäftsführung tief in die Augen schauen. Wohin will der Klub in der kommenden Saison? Peter Jackwerth machte schon mehrfach klar, eine zweite Saison in der 3. Liga kann sich der Verein noch leisten, danach wird es finanziell eng. Doch ob der Klub überhaupt einen Plan hat darf im Moment stark bezweifelt werden. Geschäftsführer Dietmar Beiersdorfer vermied im Interview mit dem Schanzer Zeitspiel klare Aussagen. Es wollte sich oftmals nicht wirklich festlegen. Sondern versuchte auf noch ausstehende interne Prozesse zu verweisen. Angesichts der aktuellen Lage, aus seiner persönlichen Sicht eine durchaus nachvollziehbare Strategie. Aber es ist eben auch genau das was dem Klub fehlt: eine Strategie, ein Plan, eine Aussicht.

Der FCI sollte sich jetzt darauf fokussieren über dem Strich zu bleiben und den Blick irgendwie schon auf die kommende Drittliga-Spielzeit zu lenken. Mit einem Manager, der in der Lage ist, einen schlagfertigen Kader mit dem besten aus beiden Welten zu schmieden: junge entwicklungsfähige und erfahrene Spieler.

Aber vielleicht sollten das andere beurteilen, die professioneller sind als ich.

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#FCISSV Gästeblock-Interview: „…dass Gimber und Beuschkow jetzt treffen ist schon erstaunlich.“

Am Sonntag steht das Donauderby gegen Regensburg ins Haus. Ganz nachdem Motto in den Farben getrennt, in der Sache vereint habe ich mit Robert vor dem Spiel gesprochen.

Servus, ich bin der Robert vom Turmfunk, dem Fanradio des SSV Jahn Regensburg und Host des Fanpodcasts 1889fm.de

Regensburg steht aktuell auf Platz zwei der 2. Bundesliga und spielt eine Fabelsaison (22 Punkten nach 11 Spielen, 24:12 Tore). Woran liegt es, dass Regensburg diese Saison so stark auftritt?

Wir hatten in den vorherigen Saisons immer wieder größere Umbrüche. Auch zu der Saison 2019/20 war der Umbruch nicht ohne. Von den Spielern, die gekommen sind hatten einige Potential, haben aber lange gebraucht um sich einzugewöhnen. Dann hatten wir zu einer ungünstigen Zeit eine Corona-Quarantäne, von der wir uns nie so richtig erholt haben. Deshalb sind wir letzte Saison schlechter dagestanden, als es unter normalen Umständen der Fall war. Dann haben wir genau auf den Positionen neue Spieler geholt, die noch eine Verbesserung bedurften. Und die Spieler sind alle eingeschlagen: Faber, Boukhalfa und Breitkreuz. Zusätzlich haben einige Spieler noch einmal einen weiteren Entwicklungsschritt gemacht: Otto, Gimber, Kennedy, Beste. Mit dem Gerüst Saller, Meyer, Besuschkow, Albers ist das die perfekte Mischung. Last but not least, hatten wir mit Stolze nur einen gewichtigen Abgang und hatten eine gute und lange Vorbereitung, weshalb wir in den ersten 5 Spieltagen schon eingespielt waren.

Eure Torschützen sind breit gestreut. Besuschkow (4), Gimber (3), Singh (3), Albers, Beste, Boukhalfa, Zwarts (je 2). Ist diese Breite und Unberechenbarkeit das Erfolgsgeheimnis des Jahn?

Bei den Offensiven überrascht es mich nicht so sehr. Wir sind eben über die Außen sehr offensiv ausgerichtet. Was auch mal zu eigenen Kontertoren führt. Aber dass Gimber und Beuschkow jetzt treffen ist schon erstaunlich. Ich schiebe das auf den Lauf und das Selbstbewusstsein, das daraus resultiert. Besuschkow hat die Dinger letztes Jahr regelmäßig übers Stadiondach geknallt. Jetzt trifft er sie ins lange Eck.

Das letzte Donauderby gewannen die Schanzer im April 2013 (auswärts 2:1) und zuhause im November 2012 (4:2). Die letzten vier Derbys gingen allesamt an den Jahn. Am Sonntag trifft der Zweite auf den Vorletzten, eine klare Ausgangslage. Was stimmt dich positiv, dass das Regensburg das fünfte Derby in Folge gewinnt?

Ich denke es wird darauf ankommen, wie unser Pokalspiel verläuft. Unsere zweite Garde ist derzeit nicht so in Form, dass man eine englische Woche wegstecken kann. Geht das in die Verlängerung könnten wir am Sonntag auf der letzten Rille daherkommen. Dann wird’s schwierig. Da unsere Mannschaft sehr über Emotionen kommt, hoffe ich, dass der große Auswärtssupport bei ihnen die letzten Prozente freisetzt und es dann eben für den fünften Sieg in Folge langt.

Das Interview wurde vor dem DFB-Pokal-Spiel geführt. Anmerkung: Jahn Regensburg trennte sich in der 2. Hauptrunde des DFB-Pokal zuhause gegen Hansa Rostock wie folgt: 2:2 / 3:3 n. V. / 2:4 im Elfmeterschießen.

Aktuell läuft es, spielt der Jahn kommende Saison erste oder zweite Liga?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir konstant genug sind, um uns oben festzubeißen. Geil wäre es im Januar/Februar die 40 Punkte zu haben und dann befreit aufspielen zu können.

Dann schau ma mal.

Hand aufs Oberpfälzer Herz. Dein Tipp für Sonntag.

Ich hoffe auf ein spektakuläres 2:3 😉

Defens wins championships

Offens wins games, defense wins championships. Eine alte Weisheit. Der FCI möchte zwar nicht die Meisterschaft gewinnen, aber am Saisonende möchte man über beiden Strichen im Keller liegen. Aktuell krankt es nur in beiden Abteilungen gewaltig. Die Schanzer laufen ständig Rückständen hinterher und kassieren auswärts regelmäßig massig Gegentore: 3:0 in Dresden, 6:1 in Darmstadt, 4:1 in St. Pauli.

Vor allem gegen St. Pauli war eins auffällig: die Abstände. Die Abstände vor allem wenn die offensiven Spieler pressen, werden zu groß. Die anderen Ketten (Mittelfeld, Abwehr) rücken nicht nach. Das gilt sowohl bei der Vorwärts, als auch bei der Rückwärtsbewegung. Das Ergebnis: jede Menge Raum. Und solche Räume sind ideal für schnelle und ballsichere Teams wie St. Pauli. Dem FCI wurde am Millerntor gnadenlos aufgezeigt, dass dringend an der Abstimmung gearbeitet werden muss. Und vor allem bei Flanken steht die Abwehr blank. Schon gegen Darmstadt und Bremen war auffällig, wie mühelos die Offensivspieler der Gegner in Ruhe flanken dürfen. Das vorne der Offensivmotor stottert ist da noch verkraftbar. Denn für den FCI muss nun eine Divise gelten: hinten den Laden dicht halten.

Und auch gegen St. Pauli fielen da einige Personalien auf. Christian Gebauer konnte sich bisher nicht in den Vordergrund spielen, sondern enttäuschte auch gegen St. Pauli. Andreas Poulsen gab ein starkes Debüt (den Umständen entsprechend). Und auf der Doppelsechs sollte man darüber nachdenken noch defensiver zu agieren. Hier wäre ein Block mit Rico Preißinger und Denis Linsmayer vielleicht eine Überlegung wert. Beides Spieler die vor keinem Zweikampf zurückscheuen. Für Merlin Röhl muss dann ein Platz gefunden werden. Er könnte aber dann die offene Planstelle von Gebauer besetzen.

Und jetzt bitte Leser:innen werdet ihr euch denken, was schreibt der Mann da. Aber Stefan Kutschke fehlt. Richtig gelesen, ich als großer Kutschke-Skeptiker schreibe das. Denn Kutschkes Laufpensum und seine Leidenschaft fehlen. Er ging immer als Kampfsau voran, scheute keinen Zweikampf und setzte mit einem dreckigen Foul auch mal ein Zeichen. Genau jene Dreckigkeit fehlt aktuell auch. Die Defensive war am Millerntor eher Begleitpersonal als wirklicher Gegner. Und das ist viel zu wenig!

Gegen St. Pauli verpuffte in der Innenverteidigung dagegen der leistungsgerechte Wechsel von Roberto Pätzold. Schröck ersetzte Antonitsch. Nur verbessert hat sich leider nichts. Und im ersten Durchgang rettete der überragend parierende Fabijan Buntic den FCI vor einer vermeintlichem 4:0-Rückstand.

Alle Bilder: Roland Geier.

Die Frage die sich grundsätzlich stellt ist, ob das Attacke-Gegenpressing-Spiel von Roberto Pätzold nicht eine Reform benötigt. Der FCI sollte mehr auf Ballbesitz und Offensivspiel aus einer sicheren Defensive setzen. Die Defensive muss dringend stabilisiert werden, um für mehr Ruhe und Sicherheit zu sorgen. Wer Erfolgserlebnisse feiert, spielt besser und freier.

War der FCI schon mal schlechter? Jein. Nach sieben Spielen standen bereits zweimal nur vier Punkte in der 2. Liga zu Buche. Nämlich 2013/2014 und 2010/2011. In beiden Saisons blieb der FCI drin. Nur in der zweiten Bundesliga-Saison war der FCI schlechter. Hier hatte der FCI nach sieben Spielen lediglich einen Zähler gesammelt und stieg am Ende ab. Die Tordifferenz dagegen ist „historisch“ schlecht. 2011/2012 wies der FCI eine Tordifferenz von -9 auf, in dieser Saison liegt die Differenz bei -10.

Was heißt das für Düsseldorf am Samstag? Der FCI muss lernen. Dringend und schnell. Die Probleme sind offensichtlich. Nun obliegt es Trainer und Mannschaft die richtigen Schlüsse zu ziehen.

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Wie dem einen oder anderen vielleicht schon eingefallen ist, wird in meinem Blog gegendert. Eine viel diskutierte Sache, die für mich aber keiner Diskussion lohnt. Denn es kann jeder machen was er will. Ich finde es jedenfalls wichtig und werde das auch weiterhin tun.

Bei mir wird das Sternchen jetzt durch einen Doppelpunkt ersetzt, weil ich den Doppelpunkt optisch einfach besser lesbarer finde.

Deswegen hat mein Blog auch den Namenszusatz seit wenigen Wochen: Blog über die Schanzer:innen. Wem das nicht gefällt, der kann sich gerne darüber aufregen oder sich mit Friedrich Merz auf ein Bier treffen. Der findet das Gendern nämlich auch total unnötig.

Aber ich rege mich lieber über den FCI auf. Das macht mehr Freude.