DFB-Pokal: Schanzerinnen ziehen Traumlos

Nachdem die Schanzerinnen sich im Elfmeterschießen gegen Wacker München (0:0 n. V. / 5:4 i. E.) durchsetzen konnten, winkt nun ein Traumlos in der 2. Runde.

Die FCI-Frauen treten (10. – 12.09) zuhause gegen den Deutschen Vize-Meister FC Bayern an. Spielort und der genaue Termin stehen noch aus. Normalerweise tragen die Frauen ihre Spiele im MTV-Stadion aus.

Beim FC Bayern sind unter anderem die Nationalspielerinnen Sydney Lohmann, Giulia Gwinn, Lina Magull, Lea Schüller und Klara Bühl im Kader unter Vertrag.

Beide Teams trafen bisher in Pflichtspielen noch nie aufeinander.

Weitere Infos folgen…

Bild: Roli Schäfer

Peking, Katar – da müssen wir jetzt durch

Die European Championships in München begeistern gerade alle. Die Münchnerinnen und Münchner, das Publikum am Fernseher, die Politikerinnen und Politiker und natürlich um die es hauptsächlich geht: die Sportlerinnen und Sportler.

München zeigt der Welt eins ums andere Mal, wie Olympia-Sportstätten nachhaltig betrieben werden können. Der Olympiapark gehörte und gehört zur Stadt, wie die Frauenkirche. Und der Olympiapark aus München hat auch was tragisches an sich. Seit 1972 fanden keine Olympischen Spiele mehr in Deutschland statt. Etliche Bewerbungen scheiterten, viele schon, bevor überhaupt final vom IOC entschieden wurde. Die Bevölkerung stellte sich meistens erfolgreich auf die Hinterfüße. Und das vollkommen zu Recht.

Denn das IOC hat ähnlich wie die FIFA die Realität aus den Augen verloren. Es soll ein Hochglanzprodukt geliefert werden, alles andere drumherum ist herzlich egal. Eingesperrte Uiguren in China sind den Funktionären genauso egal wie die fehlende Meinungs- und Pressefreiheit. Die IOC-Hosenanzug-Träger glauben immer noch, das Sport ein Land demokratischer machen kann. Die Fußball-WM 1978 in Argentinien, sorgte jedenfalls nicht dafür, dass die Militär-Diktatur sich dachte: ey cool die WM hat uns überzeugt, wir regieren jetzt Argentinien demokratisch.

Verrat am Fußball, das schrieb Catenaccio07 ganz richtig, hat die FIFA mit ihrer Vergabe an Katar betrieben. Es gab schon viele kontroverse WM-Vergaben (Brasilien 2014 und Russland 2018 und viele mehr). Aber Katar war der Gipfel der unbändigen Geldgier. Abgesehen davon, was zur Hölle soll eine Fußball-WM in Katar?!

Bei der bockstarken Reportage von Felix Neureuther für die ARD (Januar 2022) über Olympia, sagte ein IOC-Funktionär: „Felix, warum nicht großzügig sein? Die Spiele gehören nicht nur denen, die sie schon mal ausgerichtet haben.“ Das ist korrekt. Aber ist immer noch ein Unterschied ob ich die Spiele nach China oder England vergebe, oder die WM nach Australien oder Katar.

Das Länder aber sehr wohl Widerstand leisten, sieht man deutlich bei den Olympia-Vergaben 2024 und 2028. Paris und Los Angeles einigten sich gegenseitig, wer wann an der Reihe ist. Mehr Bewerber gab es schlichtweg nicht. Jetzt hat das IOC den Modus geändert und spricht sozusagen direkt mit möglichen Städten. Das macht das Bewerbungsverfahren nicht zwingend transparenter. Rhein/Ruhr wollte mit einem „Cluster-Konzept“ sich bewerben, am Ende bekam Brisbane den Zuschlag. Nur wusste in der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen wohl keiner Bescheid. Blöd gelaufen.

Die Fußball-WM oder Olympia können ein Konjunkturprogramm sein. In welchen Betonschüsseln würden wohl unsere Bundes- und Zweitligisten noch kegeln, hätte 2000 die FIFA Deutschland nicht den Zuschlag gegeben? Olympia wertete in London ein ganzes Wohnviertel extrem auf, außerdem wurden die Wohnungen des Olympisches Dorf verkauft. Das Stadion wird heute von West Ham United genutzt. Etliche Sportstätten wurden zeitlich begrenzt aufgebaut. Ähnlich wie jetzt am Königsplatz in München oder wie es in Paris 2024 bei den Sommerspielen geplant ist.

Olympia in Peking haben wir überstanden, jetzt müssen wir noch die WM in Katar vorüberziehen lassen. Der Ausblick ist positiver. Olympia 2024 in Paris, Fußball-EM in Deutschland, WM 2026 in Mexiko, den USA und Kanada, Winterspiele 2026 in Mailand / Cortina.

Vielleicht, erleben wir wieder öfters Turniere und Olympische Spiele in demokratischen, entwicklungsfähigen und sportbegeisterten Ländern. Dafür müssen sich die FIFA und das IOC noch weiter bewegen und sich verändern.

Wie es gehen kann haben schon diverse Sportveranstaltungen gezeigt. Aber die Liste von Veranstaltungen die Länder finanziell ruinierten ist ebenso lang.

Biss, reinhauen, kämpfen – ist das der neue Schanzer-Fußball?

Lange war hier Sendepause. Nachdem zweiten Teil des Saisonrückblicks fehlte mir ehrlicherweise gesagt die Lust und die Kraft, um Teil drei zu schreiben. Die letzte Saison wirkt immer noch nach. Zu viel ist kaputt gegangen, zu viel schiefgelaufen. Ich schaue mir diese Saison in aller Ruhe an.

Freude keimt auf, denn der FCI hat gegen Osnabrück Fußball gezeigt, den ich mir vorstelle. So stelle ich mir unsere Schanzer unter anderem vor. Sie kämpfen, sie verteidigen gemeinsam, sie versuchen die Bälle flach zu spielen, sie hauen alles rein. Das 1:0 an der Bremer Brücke, im Übrigen der erste Sieg dort in vier Spielen, war ein Arbeitssieg. Genauso eine Sorte Sieg die zu brauchst du, um am Ende der Saison ganz oben zu stehen. Mit offensiven Powerfußball allein steigt man nicht auf. Genauso wenig mit Langholz-Grusel-Fußball den wir drei Jahre lang gesehen haben.

Drei Siege zum Start, das ist ein historisch guter Start. Normal sind die Schanzer zu Saisonbeginn meistens eher schlecht. Doch dieses Mal kommt das Team gut aus den Startlöchern. Gegen Bayreuth gab es einen wackeligen Auftaktsieg, gegen Dortmund II biss man sich regelrecht ins Spiel und machte es dann äußert souverän und gegen Osnabrück zeigte man schnöden Drittliga-Fußball. Es werden genau diese Tugenden sein, die am Ende darüber entscheiden, ob der FCI über dem ersten Strich landet oder darunter. Denn so viel ist klar, auch wenn jeder das klare Ziel Aufstieg nicht wirklich ausruft, ist das Ziel angesichts der verpflichteten Spieler eindeutig klar.

Der FCI macht aktuell Freude wie lange nicht mehr. Langsam keimt wieder die Euphorie. Langsam, aber stetig könnte daraus ein Feuer werden. Aber gut Ding will Weile haben.

In Zukunft soll es hier wieder unregelmäßiger was zu Lesen geben. Danke für eure Geduld und eure Treue.

Für einen guten Zweck. Kaufe Straßennamen mit deinen Lieblingsspielern

Du wolltest schon immer einmal eine Straße nach deinem Lieblingsspieler benennen? Dann hast du JETZT dazu die Möglichkeit.

Im August findet auf dem Zeltplatz Großzerlang in Brandenburg, das Bundeslager des VCP statt. Rund 4000 Teilnehmende aus Deutschland und der Welt verbringen dort eine gute Zeit unter dem Motto „Neustadt.“ Rund 450 Teilnehmende sind im Sport-Teillager „Neustadion“ untergebracht.

Eine Stadt benötigt Beleuchtung und Straßennamen. Das bayerische Teillager „Neustadion“ baut für sein Sport-Teillager eine Arena aus Holz. Aufgrund der gestiegenen Holzpreise sprengt das ambitionierte Vorhaben den Budget-Rahmen.

Um das bayerische Teillager zu unterstützen, könnt ihr Kleinbeiträge über einen PayPal-Moneypool spenden. Außerdem könnt ihr euch Straßennamen damit kaufen. Wenn ihr also 10 Euro spendet, könnt ihr euch eine Straße mit dem Namen eure:r Lieblingssportler:in oder Fußballspieler:in sichern. Die Schilder „malt“ dann die Teillager-Leitung selbst.

Der Mindest-Spenden-betrag sind 10 Euro, nach oben sind natürlich keine großen gesetzt. Für 10 Euro könnt ihr euch einen Straßennamen kaufen, für jede weitere 10 Euro einen zusätzlich. Bitte gibt im Betreff eurer Spende euren Straßennamen an.

Ein FCI-Spieler wird es auf dem Bundeslager schon mal seine eigene Straße haben, nämlich Stefan Lex.

Das bayerische Teillager „Neustadion“ würde sich sehr freuen, wenn ihr das Vorhaben unterstützen würdet.

Wenn ihr mehr Informationen zum Bundeslager haben möchtet, klickt hier: https://bundeslager.vcp.de/event/7997716

Hier kannst du spenden:

https://www.paypal.com/pools/c/8K5MlFSXA4

Saisonrückblick II: Unter Schubert geht der Horror weiter

Endlich wieder eine sorgenlose Saison, ohne Trainerwechsel. Das war der Plan des FCI. Doch am neunten Spieltag hatte André Schubert seinen ersten Arbeitstag auf der Bank der Schanzer. Auf Schalke sollte das Ruder rumgerissen werden.

Zuvor rumorte es wieder ordentlich im Gebälk. Peter Jackwerth krempelte mal schnell die Sportliche Leitung um. Schubert kam als neuer Trainer, Florian Zehe musste als sportlicher Leiter seinen Hut nehmen, ebenso Trainer Roberto Pätzold. Den Trainerwechsel vollzog der FCI übrigens am Abend der Bundestagswahl. Fünf Minuten bevor die ersten Wahlergebnisse veröffentlicht waren und ich beim Wahl auszählen weilte, kam die Meldung der Schanzer.

Jackwerth gab es ein konfuses Interview. Er trug den Kurs mit jungen Spielern und Pätzold als Coach zwar mit, aber überzeugt war er jedenfalls nicht. Gleichermaßen räumte Jackwerth aber ein, dass ihm die Informationen fehle, um beurteilen zu können ob der Weg gescheitert sei.

Hier das Zitat aus dem Blog-Beitrag: „Jackwerth setzt die Axt an: Pätzold und Zehe müssen gehen, Schubert kommt“, vom 27. September 2021:

Bereits vor dem Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf zählte Vorstandsvorsitzender und Aufsichtsratsvorsitzender Peter Jackwerth im Donaukurier, den Trainer Roberto Pätzold und den sportlichen Leiter Florian Zehe öffentlich an. Es war ein konfuses Interview. Jackwerth ließ Geschäftsführung und die sportliche Leitung „gewähren“, kritisierte aber gleichermaßen die späten Einkäufe bei den Spielern. Außerdem antwortete er auf die Frage, ob der neue Weg gescheitert sei, wenn Pätzold scheiterte: „Dafür fehlen mir noch die Informationen. Ich habe mich ganz bewusst herausgehalten.“ 

Jackwerth betonte, das er seine Kontakte nutzte um Schubert zu verpflichten. Denn er sei mit Schubert schon öfters in Kontakt gewesen.

Gegen Schalke 04 waren jedenfalls keine nennenswerten Verbesserungen zu erwarten. Die Abwehr präsentierte sich zwar lange stabil, aber am Ende setzte sich die Klasse der Königsblauen durch. Endstand: 3:0. Am 08. Oktober schlug dann der FCI, den 1. FC Nürnberg in einem Testspiel mit 7:0. Die Aufritte danach jedenfalls machten wenig Hoffnung, das sich der FCI aus dem Tabellenkeller sich kämpfen kann.

Gegen Holstein Kiel konnte ein Punkt erspielt werden (1:1), gegen Aue verlor die Mannschaft mit 1:0, in Dortmund im DFB-Pokal 2:0 und im Derby gegen Regensburg mit 3:0. Vor allem die leblose grauenhafte gegen Regensburg verschärfte die negative Stimmung an der Donau.

Regensburg hatte keine Mühen gegen defensiv wieder konfus auftretende Schanzer.

Vor allem gegen Dortmund gab Schubert ein sehr konfuses Bild ab. Das Pokal-Spiel in Dortmund wurde mehr oder weniger als Ausflug abgetan. Siegambitionen räumte man sich selbst keine an. Nachdem Spiel gab es Äußerungen, dass man doch froh sein, nicht in die Verlängerung gegangen zu sein. Das ist auch eine Auffassung von Leistungssport. Nämlich keine.

Gegen Paderborn zeigte der FCI eine gute Partie. Kutschke vergab aus elf Metern und Kaya machte in der 70. Minute mit seinem 2:1 nochmal Hoffnung. Doch letztlich ging die Seuchenserie gegen Angstgegner Paderborn weiter. Gegen den Karlsruher SC teilte man sich die Punkte. Die Schanzer waren zu diesem Zeitpunkt neun Spiele sieglos. Dies änderte sich auch nachdem Gastspiel beim HSV nicht. Der FCI war zwar engagiert und zweikampfstark, doch individuelle Fehler und Harakiri in der Abwehr verhinderten einen Punktgewinn. Am Ende setzte sich der HSV mit 3:0 deutlich durch.

Nach 15 Spieltagen stand der FCI mit mickrigen sechs Punkten am Tabellenende. Der Rückstand auf den Tabellen-17. – damals Sandhausen – betrug sechs Punkte. Der Rückstand auf den Relegationsplatz und ersten Nichtabstiegsplatz betrug acht Punkte. Neun Tore nach 15 Spielen sprachen eine klare Sprache. Und Aue befreite sich erstmals aus dem Keller und stand auf Platz 15.

Bremser im Mittelfeld. Außer den einen oder anderen schönen hohen Steilpass brachte Marc Stendera im Mittelfeld nicht viel zu Stande. Hier beschwert sich lachend Stendera über die Elfmeterentscheidung für Regensburg. Bilder: Roland Geier.

Vor dem Spiel in Rostock brach beim FCI die Corona-Seuche aus. Wie sich herausstellte wurden nochmal intensive Gespräche geführt mit Spielern, sich doch impfen zu lassen. Ein achtvolles 1:1 holte die Mannschaft im Ostseestadion, obwohl 15 Spieler fehlten! Aufgrund der zahlreichen Rostocker Chancen hätte der FCI aber eigentlich klar verlieren müssen.

Das 1:1 in Rostock war zugleich auch die Abschiedsvorstellung von André Schubert beim FCI. Der stets lächelnde und das positiv heraufschwörende Trainer verabschiedete sich mit einer Horror-Bilanz aus Ingolstadt. Lediglich drei von möglichen 24 Punkte holte Schubert. Und die drei Punkte waren drei Remis.

Selten verpuffte ein Trainerwechsel-Effekt so abrupt, wie bei Schubert.

Schubert geht damit mit einem Punkteschnitt von 0,33 Punkte pro Spiel, als schlechtester FCI-Coach in die Geschichte ein. Selbst der Schnitt von Alexander Nouri war 0,38 Punkte pro Spiel besser.

André Schuberts Niederlagenserie legte auch den Grundstein für den Abstieg, das ist klar. Da sich die Mannschaft unter Rüdiger Rehm auch nicht groß verbesserte, hätte wahrscheinlich nicht mal Jesus Christus den FCI auf Kurs gebracht.

Aber das Kapitel Rehm ist das dritte und letzte Kapitel des Rückblicks.

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